Biophysikalische Effekte von Mikrostrom im Gewebe

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Was ist die biophysikalische Wirkung von Mikrostrom oder wie wirkt Mikrostrom tatsächlich?

Der Physiker und Entwickler Dr. Thorsten Stüker 'seziert' 🧫 die Mikrostromtherapie in ihre Wirkparameter 🧬 und erklärt die Zusammenhänge mit den Abläufen im Gewebe, Gehirn, den osmotischen Druckverhältnissen, den kapazitiven Effekten im Gewebe bis hin zur ATP-Produktion 🔋.

Die Therapie mit Frequenzen und die Anwendung von Strömen um medizinische/therapeutische Ziele ? zu erreichen, lassen sich nicht von
⚛️ Bio-Physik ,
? Bio-Chemie,
? der Biologie,
und der Elektrotechnik trennen. Doch wie hängen diese Parameter mit einander zusammen und was passiert im Gewebe und damit im Körper durch die Mikrostromtherapie?
 
Diese und noch weitere Fragen haben wir in einem Webseminar mit Anwendern besprochen. In dieser Podcast-Episode erhalten Sie einen Mitschnitt des Vortrags von Physiker Dr. Thorsten Stüker.

Transkript dieser Episode

00:00:00
Patrick Walitschek: Herzlich willkommen zu einer neuen Episode unseres Luxxamed Mikrostrom Podcastes. Mein Name ist Patrick Walitschek und in dieser Episode habe ich Ihnen wieder etwas Geniales, etwas super Spannendes mitgebracht. Wir hatten am letzten Wochenende ein Web Seminar und unter anderem war dabei der Physiker Dr. Thorsten Stüker, der sich im Bereich der Forschung und Entwicklung, was den Mikrostrom betrifft, sehr gut auskennt und dies auch schon seit vielen Jahren praktiziert. Dr. Stüker erzählt in diesem Web Seminar, wie sich die Wirkparameter im Mikrostrom zusammensetzen, was es tatsächlich auf sich hat mit der Spannung, mit der Ionisation der Hautschicht, wofür die Frequenzen wichtig sind und was der Strom auch im Metabolismus, auch bezogen auf beispielsweise die osmotischen Druckverhältnisse im Körper, auslöst und was das Ganze mit der ATP-Produktion zu tun hat. Super spannend, wenn man mal wirklich die technischen und biophysikalischen Grundlagen des Mikrostroms erfahren möchte, somit will ich Sie auch gar nicht länger auf die Folter spannen und wir hören uns zum Ende des Vortrags von Dr. Thorsten Stüker noch einmal wieder. Bis dahin, jetzt viel Spaß.

00:01:14
Dr. Thorsten Stüker: Einen wunderschönen guten Morgen. Erst mal, mein Name ist Thorsten Stüker. Ich bin Physiker und befasse mich mit der Entwicklung von Elektrotherapiesystemen und auch Mikrostromgeräten schon seit sehr langer Zeit und setze mich mit der Biophysik hinter der Mikrokrostromtherapie sehr intensiv auseinander. Ich habe so ein paar kleinere Sachen mal gemacht. Jetzt gucke ich mal, ob die Freigabe auch so funktioniert wie sie soll, aber das sieht schon mal fast gut aus. Es ist die Hölle. Patrick, seht ihr das, was ich freigeben wollte oder bin ich gerade…

00:02:03
Patrick Walitschek: Ja, ich sehe hier eine /

00:02:03
Dr. Thorsten Stüker: Alles gut, ihr habt bei mir jetzt gerade den gesamten Monitor ausgeschaltet. Im Prinzip müssen wir uns vorstellen, der menschliche Körper ist nichts anderes als eine Leitungsnetz mit ganz, ganz vielen Leitungen. Das ist viel chaotischer, als man sich das vorstellt, das sieht im Prinzip schon so ein bisschen so aus. Jeder Muskel ist mindestens einmal, teilweise auch mehrfach über motorische Platten angebunden. Alle möglichen Stellen im Körper sind über Rezeptoren mit dem Gehirn verbunden, also mit der Steuerzentrale des menschlichen Körpers. Man wird es kaum für möglich halten, aber ja, die gesamte Kommunikation im menschlichen Körper funktioniert elektrisch. Diese Funktionalität sorgt dafür, dass wir beispielsweise Dinge greifen können, dass wir Schmerzen empfinden, dass wir Kälte empfinden und all diese Dinge werden über elektrische Impulse weitergeleitet. Wie funktioniert das? In der motorischen Platte gibt es eine elektrochemische Reaktion, die schießt im Prinzip einen Impuls durch den Nerv, der kommt im Gehirn an, wird dort an der Synapse wieder in eine elektrochemische Reaktion umgewandelt und vom Gehirn dann entsprechend ausgewertet.

00:03:20
Dr. Thorsten Stüker: Es ist also gar nicht abwegig, von einem großen Leitungsnetz im menschlichen Körper zu sprechen, aber grundlegend wissen wir natürlich, wie funktioniert ein Leitungsnetz. Ganz krass gesagt nehme ich mir eine Batterie, habe ich gleich einen Plus- und Minuspol, kann ich ein Lämpchen dran anschließen mit zwei Drähten und das leuchtet. Das wäre krass gesagt, das, was die meisten, sage ich mal, darüber wissen. Ich versuche mit dem Vortrag, den ich hier jetzt halte, ein bisschen Licht in das Dunkel zu bringen und wir werden dann nachher auch noch Fragen beantworten können, die Sie gegebenenfalls haben. Wenn wir Mikrostrom anwenden, dann durchströmen wir Gewebe. Das heißt, wir zielen nicht auf ein bestimmtes Organ oder wir zielen nicht auf einen bestimmten Gewebebestandteil, sondern wir haben im Prinzip alles, was zwischen zwei Elektroden liegt, in der Durchströmung. Das sind Nerven, das sind Muskeln, Faszien, alle Zellen des Körpers und durch die Nervenbahnen wird auch das Gehirn erreicht, das haben wir nachgewiesen durch verschiedene Versuche. Da sind also entsprechend auch Untersuchungen gelaufen, die das nachweisen.

00:04:40
Dr. Thorsten Stüker: Wenn ich also davon ausgehe, ich klebe zwei Elektroden irgendwo auf den menschlichen Körper – Ich nehme jetzt einfach mal als Beispiel die Handoberseite und die Handunterseite. –, dann wird alles, was zwischen den Elektroden liegt, durchströmt. Der meiste Strom fließt da, wo der geringste Widerstand ist, aber auch dort, wo der Widerstand relativ hoch ist, fließt noch ein Strom. Das ist immer ein großer Irrtum, dass die Leute denken, da fließt dann nichts. Wir haben also im Prinzip beim Mikrostrom immer mit einer Gewebedurchströmung zu tun und jetzt kommt natürlich dazu, alle motorischen Platten beispielsweise, alle Synapsen, alle Nervenverbindungen, die wir mit der Durchströmung erreichen, sorgen dafür, dass dieser Impuls jeweils auch an das Gehirn weitergeleitet wird. Es ist jede Menge Information, die während der Mikrostromtherapie auch im Gehirn tatsächlich ankommt. Wir gehen davon aus, dass das Gehirn sogar eine maßgebliche Beteiligung an den Mikrostromeffekten hat, aber dazu kommen wir später.

00:05:47
Dr. Thorsten Stüker: Wenn wir uns das mal angucken – Ich werde es nicht intensivst erklären –, aber ich werde mal versuchen, das auch ein bisschen zu erklären. Synapsen sind gar kein direkter elektrischer Leiter. Das ist jetzt nicht das Kupferkabel, das vom Muskel bis zum Gehirn verlegt ist, sondern bei den Synapsen ist es so, dass da eigentlich gar kein richtiger elektrischer Kontakt besteht. Das funktioniert auf sogenanntem kapazitiven Wege. Das heißt, da sammeln sich an der einen Seite Elektronen, auf der anderen Seite sind keine, dann kommt es zu einer elektrochemischen Reaktion, diese elektrochemische Reaktion lässt auf der anderen Seite dann ebenfalls Elektronen auftreten, die dann wieder entsprechend weitergeleitet werden. Kapazitive Widerstände sind immer frequenzabhängig. Das ist eine Sache aus der Physik. Das heißt, ein kapazitiver Widerstand ändert sich immer mit der Frequenz. Je höher die Frequenz, desto kleiner ist der kapazitive Widerstand und so kann man davon ausgehen, dass der kapazitive Widerstand einen erheblichen Einfluss auch auf das hat, was letzten Endes weitergeleitet wird.

00:06:57
Dr. Thorsten Stüker: Diese Verbindung ist durch Mikrostrom direkt durchdringbar, aber das ist eigentlich auch eine ganz wichtige Sache, was wir uns jetzt schon mal im Hinterkopf behalten können, wir müssen diese Verbindung sozusagen uns so vorstellen, dass wir diese Elektrochemie mit dem Mikrstrom direkt auch anregen können und dafür sorgen können, dass sich das Ganze bewegt. Auch bei der motorischen Platte sieht das nicht anders aus als bei der Synapse, auch da haben wir keine direkte Verbindung, auch da haben wir wieder diese Geschichte Calcium, Natrium, dann haben wir die entsprechenden Ionen und schon geht es los. Ist also im Prinzip genau dasselbe wie die Synapse, nur eben ein bisschen anders und dieser Gewebsspalt ist das Elektrolytische, also das isolierende Element. Bei niedriger Frequenz, wie ich schon sagte, hochohmig, bei hoher Frequenz niederohmig. Heißt, der Widerstand variiert je nach Frequenz. Eine ganz interessante Aufgabe haben dabei die Faszien. Die wirken eigentlich schon fast wie eine Isolierschicht, das heißt, die Wirkung als sogenanntes Dielektrikum. Das heißt, die Faszien sorgen dafür, dass die kapazitiven Effekte im Gewebe sogar noch deutlich erhöht werden. Diese Effekte im Gewebe sind für den Mikrostromeffekt, zumindest für den Sekundäreffekt, absolut notwendig. Für den Primäreffekt sind sie nicht unbedingt notwendig, aber für den sekundären Effekt unverzichtbar.

00:08:41
Dr. Thorsten Stüker: Das ist hier mal dargestellt an der Faszie des Zwerchfells. Dei der Zwerchfellfaszie haben wir zum Beispiel sozusagen eine fast, 'de facto' elektrische Isolation. Warum? Weil Faszien extrem schlechte Leiter sind. Das heißt, das Fasziengewebe enthält wenig Wasser, wenig Salz und wenig Wasser und wenig Salz, viel Fett, viel Kollagen, das sind alles Argumente für: leitet nicht gut. Wir haben, als einen der Wirkparameter, die wir haben, die Frequenz, da wird auch immer ganz oft drüber gesprochen. Die Programme, die in den Luxxamedgeräten gespeichert sind, sind im Prinzip erst mal nichts anderes als entsprechende Ansammlungen von Frequenzen. Es gibt verschiedene Frequenzen für schmerzhafte Erkrankungen, für Entzündungen, für degenerative Erkrankungen, für viele weitere Krankheitsbilder. Interessant ist, diese Frequenzen wirken nicht lokal allein, sondern die wirken, vor allen Dingen auch im Gehirn. Ich habe relativ viele Versuche gemacht, um mal zu schauen, was passiert, wenn ich Gleichstrom anwende, also keine Frequenz hinterlegen oder wenn ich einfach nur eine Frequenz benutze, aber immer dieselbe oder wenn ich unterschiedlichste Frequenzen auf allen Kanälen anwende, von denen wir wissen, wofür sie entsprechend in ihrer Wirksamkeit gehen.

00:10:10
Dr. Thorsten Stüker: Das wissen wir unter anderem aus den Forschungen von Dr. Carolyn McMakin, aber auch von anderen, da gibt es also vielfältige Quellen. Da gibt es aber trotzdem eine lokale Wirkkomponente, denn die unterschiedliche Durchdringlichkeit des Gewebes für unterschiedliche Frequenzen sorgt dafür, dass dann doch wieder die Frequenz auch lokal eine hohe Rolle spielen kann, insbesondere dann, wenn hohe kapazitive Effekte dafür Sorge tragen, dass diese kapazitiven Effekte sozusagen dafür sorgen, dass eigentlich gar kein Strom ankommen würde, wenn es denn ein Gleichstrom wäre. Da sind wir wieder bei der Faszie. Wir haben die gerade gesehen, die Zwerchfellfaszie. Ich würde im Prinzip nur noch an der Faszien sozusagen vorbei betromen können. Das würde natürlich dafür sorgen, dass eine Menge Gewebe im Zweifelsfall ausgelassen wird und vor allen Dingen, dass die Widerstände extrem hoch würden. Wir haben extrem geringe Energiemengen in der Mikrostrombehandlung. Man muss sich immer vorstellen… Jeder hat schon mal vom Stromnetz gehört. 230 Volt hat glaube ich schon mal jeder gehört. Vielleicht hat schon mal einer eine Sicherung im Sicherungskasten ausgeschaltet. Da steht dann so eine Angabe dran, da steht 16 A, das steht für 16 Ampere. Und Watt, das haben wir auch schon mal alle gehört, spätestens bei der Leistung der Musikanlage oder bei der Leistung einer Glühlampe oder bei der EU-Regulierung der Staubsauger, da haben wir auch etwas von Watt gehört.

00:11:45
Dr. Thorsten Stüker: Was ist die Leistung in Watt? Sie ist das Produkt aus der Spannung, das heißt, es ist die potenziell lieferbare Leistung und dem Strom. Der Strom ist im Prinzip die fließende elektrische Arbeit und die Leistung in Watt sagt nichts anderes aus, als die Arbeit, die jetzt sozusagen verrichtet wird. Das Ganze kann man dann… Wir kennen das von der Stromrechnung, da kennen wir das mit den Kilowattstunden, die uns in Rechnung gestellt werden. Das ist im Prinzip die elektrische Arbeit als Produkt aus Spannung und Strom, zusammen mit einer Zeitangabe, nämlich über eine Stunde. Das ist bei Mikrostrom glücklicherweise natürlich viel, viel weniger, aber letzten Endes auch hier reden wir natürlich über Energiemengen. Unsere höchste Energiemenge sind so rund 500 Mikroampere. 500 Mikroampere, muss man sich vorstellen, das sind 0,0005 Ampere. Das heißt, es ist eine extrem geringe Energiemenge, damit kann ich zum Beispiel kaum eine Glühlampe zum Leuchten bringen, bei einer LED könnte es so gerade eben klappen, wird aber auch recht schwierig. Die freigelegte thermische Leistung liegt 0,03 Watt pro Mikrostromkanal maximal. Kommen wir aber auch später noch zu, ist also auch nicht ganz unwichtig.

00:13:16
Dr. Thorsten Stüker: Jetzt springen wir noch mal ein bisschen weiter zu den Parametern, die für uns interessant sind. Über Spannung haben wir gerade schon gesprochen. Wir haben bei Mikrostromgeräten in der Spitze eine Spannung von bis zu 60 Volt. Hauptsächlich brauchen wir diese Spitzenspannug ausschließlich dazu, um den Widerstand der obersten Hautschicht durch Ionisation überwinden zu können. Die obersten Hautschichten haben einen extrem hohen Widerstand, das heißt, die trockene Haut könnte theoretisch einen Widerstand bis zu 20 Megaohm haben, da wir aber eine bestimmte Energiemenge ins Gewebe abgeben wollen mit unseren Mikrostromgeräten, ist natürlich der fließende Strom die Regelgröße, die wir erreichen wollen. Das heißt, wenn jetzt diese oberste Hautschicht überwunden ist, dann sinkt der Widerstand sofort ab und auch die Spannung geht runter von den 60 Volt, abhängig vom Widerstand und dem gewünschten Strom, teilweise bis zu 3, 4, 5 Volt. Die sinkt auch sofort, also ohne zeitlichen Verzug, wenn der Mikrostrom beginnt zu fließen. Das haben wir mit einer sehr schnellen, intelligenten Regelung gemacht. Da bedienen wir uns im Prinzip der Physik.

00:14:45
Dr. Thorsten Stüker: Die Elektrotechnik bietet uns die Möglichkeit, solche Dinge wunderbar zu regeln, nichtsdestotrotz ist es wichtig zu wissen, warum das so ist, weil das ist der Grund dafür, dass es manchmal so ein bisschen zwackt beim Mikrostrom. Was passiert da? Da baut sich eine kleine Kapazität auf und irgendwann kommt die Entladung, die Kapazität speichert sozusagen ein bisschen Energie und dann kommt die Entladung, das ist das Zwacken mit relativ hoher Spannung. Das können wir übrigens nicht wirklich verhindern, weil wir können die Haut nicht leitfähig machen. Es gibt jetzt keine Creme, wo wir jetzt sagen können, jetzt leitet die Haut und hat jetzt 0 Ohm, das funktioniert nicht, sondern was wir machen können, ist im Prinzip dafür Sorge zu tragen, dass die Menschen keine trockene Haut haben, dass sie nicht dehydriert sind, genügend getrunken haben. Ansonsten ist das im Prinzip immer dasselbe Wirkprinzip. Wir müssen die obersten Schichten überwunden haben, bevor überhaupt ein Strom fließen kann und dann brauchen wir eine intelligente, eine nelle Regelung für eine schonende und den gewünschten Parametern entsprechende Behandlung.

00:16:02
Dr. Thorsten Stüker: Wenn die oberste Hautschicht durchdrungen ist, einen Widerstand im Megaohmbereich bietet, dann beträgt der elektrische Widerstand im Mittel rund 50 Kiloohm und das sogar bezogen auf Gleichstrom mit 60 Volt. Das heißt, in dem Moment, wo wir Gleichstrom mit 60 Volt hätten, hätten wir 50 Kiloohm, kein Problem. Sobald der Strom aber impulsweise fließt, ist der Widerstand geringer. Warum ist das so? Das hatte ich gerade erklärt. Wir sind wieder bei den kapazitiven Widerständen, die sich aufbauen, durch die nicht leitenden Bereiche und da ist es dann so, dass man sich das so vorstellen muss: Dieser nicht leitende Bereich, der lädt sich etwas auf, so ähnlich wie eine kleine Batterie und dann entlädt sich das und genau so fließt das, deswegen funktioniert das mit Gleichstrom nicht, aber mit pulsierendem Gleichstrom funktioniert es wunderbar. Mit höherer Frequenz sinkt im Übrigen der Widerstand, in dem Falle wird der Widerstand dann Impedanz genannt. Das Wort haben vielleicht viele schon mal gehört, insbesondere im Zusammenhang mit Lautsprechern, da wird von einer Impedanz beispielsweise von vier oder acht Ohm gesprochen.

00:17:16
Dr. Thorsten Stüker: Impedanz ist es immer dann, wenn es kein gleichmäßiger Strom ist, also der klassische Gleichstrom, sondern ein pulsierender Strom ist, wenn also eine Frequenz im Spiel ist, die dafür sorgt, dass die Impedanz entsprechend überwunden wird und dadurch sich der Widerstand frequenzabhängig ändert. Wenn wir jetzt mal vergleichen, Mikrostrom im Vergleich zu Tens oder zum beliebten EMS-Training, die Tens-Behandlungen haben 30 Milliampere, teilweise, wie mittlerweile gelesen habe, sogar 50 und der EMS-Sport hat auch so 50 Milliampere. Dazu muss man wissen, das sind natürlich Energiemengen, die schon 100 mal so hoch sind, wie unsere maximale Energiemenge aus dem Mikrostromgerät. Dazu muss man wissen, Tens und auch EMS sollen sogar wehtun, das funktioniert sonst nicht, deshalb sind wir in der Situation, dass das natürlich etwas schmerzhaft ist. Ab vier Miliampere haben wir schon Herzrisiken, das heißt, bei einer Durchströmung mit vier Milliampere, im Kardialbereich kann es also dazu kommen, dass die Herzleitung unterbrochen wird und es zu einer erheblichen Schädigung des Probanden kommt.

00:18:41
Dr. Thorsten Stüker: Im Übrigen, ab rund 1,5 Milliampere beginnt die Kreatininausschüttung, das heißt, da produzieren war kein ATP mehr, sondern schütten Kreatinin aus, was große Probleme mit den Nieren verursacht. Das kennen wir von Höchstleistungssportlern, wennn die übertrainieren, dann haben die extreme Kreatininwerte, teilweise auch bis ins beginnende Nierenversagen. Das gilt im Übrigen auch bei sehr lang andauernden Tens-Beandlungen, auch da gibt es signifikante Erhöhungen. Mikrostrom unter einem Milliampere sorgt dagegen für eine ATP Freisetzung, das heißt, wir machen zwei Sachen im Grunde genommen: Wir sorgen dafür, dass die Produktion von ATP, also von Adenosintriphosphatase, gesteigert wird und gleichzeitig sorgen wir dafür, dass Zellen, die sehr viel ATP haben, aufgrund der Veränderung der osmotischen Verhältnisse drumherum, ATP abgeben können. Da gibt es auch so eine schöne Studie, wird immer zitiert. Da gibt es einige unseriöse Anbieter, die schreiben dann: „500 Prozent ATP-Steigerung mit unserem Gerät.“. Das ist natürlich völliger Quatsch, stimmt kein Wort von.

00:19:59
Dr. Thorsten Stüker: Die 500 Prozent ATP-Steigerung sind zustande gekommen, wie? Da hat jemand eine Studie gemacht und hat den ATP-Gehalt im Liquidum im Gewebe gemessen vor einer Therapie, hat dann eine Therapie gemacht, hat nach einer Therapie im Liquidum gemessen und hat dann gesagt: „Die ATP-Produktion wird um 500 Prozent gesteigert, hier ist der wissenschaftliche Beweis.“. Das ist natürlich falsch. Was er gemessen hat, war im Prinzip die Ausschüttung von ATP, weil im Liquidum findet sich normalerweise so gut wie gar kein ATP. Das ein relativ seltenes Gut im freien Blutkreislauf. Wenn aber es zu einer entsprechenden Veränderung der Verhältnisse kommt, dann kann auch ATP ausgeschüttet werden, das findet man dann entsprechend im Liquidum. Realistisch ist eine Steigerung der ATP-Produktion im Übrigen von 30 bis 60 Prozent. Dazu wird sicherlich später noch mal einiges gesagt werden, grundlegend ist es aber so, dass wir durch die extrem geringen Ströme bei dieser Therapie Sorge dafür tragen können, dass ATP freigesetzt wird und die Produktion von ATP im Körper auch noch einmal gefördert wird. Wir haben noch einen weiteren Effekt, den wir immer wieder auch betrachten müssen. Das ist im Prinzip die thermodynamischen Effekte. Die thermodynamischen Effekte treten tatsächlich auf, weil überall dort, wo Strom durchfließt, ist es so, dass dieser Strom, der fließt, Wärmeenergie erzeugt.

00:21:47
Dr. Thorsten Stüker: Das kennen wir vom Tauchsieder, vom Wasserkocher. Da fließt Strom, da wird es warm, da kann man Wasser mit warmmachen. Leider Gottes verbrennt man sich da auch manchmal dran, das passiert natürlich bei Mikrostrom nicht, aber trotz alledem haben wir hier auch eine entsprechende Erwärmung, die aber auf wesentlich geringeren Niveau stattfindet und vor allen Dingen intrazellulär die thermischen Effekte eine entsprechende Einflussgrößen darstellen. Die nehmen nämlich nochmals zusätzlich Einfluss auf die osmotischen Verhältnisse im Gewebe und haben auch Auswirkungen auf Nachbarzellen. Es ist also nachgewiesen worden, unter anderem zum von Dr. Dworatzek, der sich sehr viel mit Luxxamedgeräten auseinandergesetzt hat. Das ist also eine relativ gesicherte Erkenntnis. Dann haben wir im Prinzip eine entsprechende Veränderung der osmotischen Verhältnisse, die ist eigentlich für einen großen Teil unserer Soforteffekte verantwortlich. Dazu müssen wir erst einmal wissen, was ist permeabel. Viele wissen das nicht, deswegen erkläre ich das an dieser Stelle. Eine nicht permeable Membran ist nicht durchlässig, eine semipermeable Membran ist bedingt durchlässig, das heißt, eine semipermeable Membran ist bei entsprechenden Diffusionsvorgängen bedingt durchlässig.

00:23:25
Dr. Thorsten Stüker: Jetzt wissen wir, dass bei den Zellwänden zum Beispiel – Insbesondere seit der Covid-Geschichte wissen wir das sehr genau. –, dass beispielsweise die Calciumbindungsdomänen auf den Zellwänden durchaus in der Lage dazu sind, mal so einen Virus reinzulassen, aber eigentlich sind die sehr, sehr stabil in ihrer Form, in ihrer Ausformung und vor allen Dingen sehr, sehr stabil in dem, was sie reinlassen oder nicht reinlassen und wie viel davon. Der ganze Trick, der hier abläuft, ist im Prinzp ein gleichmäßiger osmotischer Druck oder gleichbleibend osmotische Druckverhältnisse. Werden wir krank, die Zelle braucht zusätzlich Stoffe, dann verändern sich diese Verhältnisse und schwupps kann die Zelle aus dem sie umgebenden Liquidum genau diese Stoffe aufnehmen. Hört sich einfach an, bedingt ist es auch so einfach. Es ist also tatsächlich so, dass diese Stoffe ganz problemlos aufgenommen werden können. Im Prinzip wird die Permeabilität erhöht, das heißt, wir legen, das heißt, wir legen unseren Mikrostrom an, die Zelle, die Zellhülle permeabler, wird durchlässiger und jetzt haben wir im Prinzip durch die osmotische Drücke folgenden Effekt: Habe ich viel ATP in der Zelle, dann ist außen ein negativer osmotischer Druck, was das ATP angeht, vorliegend, dann wird aus der Zelle ATP austreten, 'vice versa', andersherum, haben wir gar kein ATP in der Zelle und viel ATP drumherum, ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Zelle ein bisschen ATP aufnimmt, sehr hoch.

00:25:10
Dr. Thorsten Stüker: Das sorgt dafür, dass die Mikrostrombehandlung und das ist Soforteffekt, den wir im Prinzip auch alle kennen, dafür Sorge tragen kann. Schauen wir uns mal an, wie wird Mikrostrom appliziert. Wir haben ein immer wieder ein- und ausgeschaltetes Signal. – Das habe gerade schon gesagt. Da habe ich gesagt, gepulst oder pulsierender Gleichstrom. – Dieses Signal wird im Prinzip dazu von der Elektronik immer wieder ein- und ausgeschaltet. Vor einem Polaritätswechsel, das heißt, wenn wir in der positiven Polarität sind in der Therapie und wollen auf die negative wechseln, wird der mögliche Strom reduziert, dann wird die Polarität sozusagen umgedreht und weiter geht es. Wir haben das elektronisch so gesteuert, dass für die Patienten möglichst wenig der sonst auftretenden unangenehmen Effekt auftreten. Letztlich ist es aber so, wir schalten also im Prinzip jede gewünschte Frequenz in jeder gewünschten Polarität auf. Diese Parameter, die Frequenzen, die Polarität, die Stromstärken, all das bereiten wir in den Geräten entsprechend automatisiert auf. Dazu haben wir also auch entsprechend hohe Genauigkeiten durch hochgenaue Mikroprozessoraufbereitung für die Frequenzen, also es ist alles relativ komplex.

00:26:48
Dr. Thorsten Stüker: Wir versuchen immer in das System Ordnung hereinzubringen. Ordnung ist zum Beispiel auch der Ausgleich von ATP-Defiziten, Ordnung ist auch, das vor allem wieder Geraderücken in Anführungszeichen der elektrochemischen Verhältnisse an den motorischen Platten und den Synapsen. Was passiert da? Wenn wir Mikrostrom anwenden, dann wird sozusagen das derzeitige System mehr oder minder ein wenig überfahren, weil da kommen jetzt auf einmal Impulse, die haben eine bestimmte Richtung, die haben eine bestimmte Frequenz, die haben eine bestimmte Impulsaufbereitung und diese Impulse durchdringen jetzt diese motorische Platte und zwingen die motorische Platte dazu, elektrochemisch richtig zu funktionieren. Da wir aber Impulse immer wieder wiederholen, funktioniert das auch irgendwann, das heißt, beim ersten Impuls mag das doch nicht funktionieren, beim fünfzigsten auch nicht, aber irgendwann während der Therapie kommt das Ganze in der Regel dann auch erst mal wieder in Ordnung. Um den Effekt langzeitig zu erreichen, muss man natürlich mehrere Therapien machen. Diese Ordnung in diesem System sorgt für mehrere Effekte, die Sie auch alle kennen.

00:28:05
Dr. Thorsten Stüker: Wir kennen das, dass das Schmerzgedächtnis uns erhebliche Probleme bereiten kann, das heißt, dass Menschen Schmerzen leiden über einen langen Zeitraum und in der Mikrostromtherapie kennen wir das, dass diese Schmerzen Stück für Stück immer weiter runtergehen. Das hat auch damit zu tun, dass das Schmerzgedächtnis Stück für Stück wieder gelöscht wird, denn leider Gottes funktionieren die elektrochemischen Verbindungen so, dass sich diese Fehlordnung in der elektrochemischen Verbindung manifestiert. Das ist einer der Vorteile, die wir durch die Anwendung von Mikrostrom haben. Zu den Grundlagen kann ich mich jetzt erst mal soweit für das Zuhören bedanken. Jetzt muss ich mich mal wieder… Da bin ich wieder. Wenn da noch Fragen sind, würde ich mich natürlich im Anschluss sehr freuen, wenn diese noch gestellt werden und würde jetzt erst mal das Ganze wieder weitergeben an den Moderatoren, den Herrn Patrick Walitschek.

00:29:09
Patrick Walitschek: Das war der Vortrag, das waren die Erklärung von Physiker Dr. Torsten Stüker zu den Wirkparametern und den biophysikalischen Hintergründen der Mikrostromtherapie im Allgemeinen. Ich denke auch gerade die Sichtweise der Veränderung der osmotischen Druckverhältnisse und das Muskeln, beziehungsweise Muskelfaszien eine Art Isolator bilden, das ganze System beeinflussen können und dadurch auch die kapazitiven Effekte im Gewebe beeinflussen, finde ich super spannend. Ich denke, das bringt auch mal so ein bisschen Licht in das Dunkel über die Wirkweise, was so tatsächlich dahinter steckt. Dann sage ich vielen Dank für das Einschalten zu dieser Episode. In der nächsten Episode werden wir uns wahrscheinlich mit dem Thema 'biohacking' beschäftigen, denn ich sehe, dass das Thema in Deutschland auch immer mehr, ich will mal sagen, 'gehyped' wird, gerade in den sozialen Medien da relativ viel kommt. In den USA ist es ja durchaus relativ lange schon etabliert über den Autor und Podcaster Tim Ferris, Timothy Ferris, der das Buch „Die 4-Stunden Woche“ und den „3-Stunden Körper“ geschrieben hat, auch einen sehr gut laufenden Podcast hatte. Es war glaube ich auch weltweit der am meisten geklickteste, beziehungsweise gehörteste Podcast zumindest für eine gewisse Zeit. Und mit dem Thema wollen wir uns auseinandersetzen und wollen mal schauen, inwieweit passt denn eigentlich die Mikrostromtherapie in den Bereich des 'biohackings'? Wird definitiv spannend sein, einige Studien dazu auch werden wir präsentieren und mal schauen, was dabei herauskommt. Das erwartet Sie in der nächsten Episode und damit noch einmal vielen Dank für dass Einschalten und bis zum nächsten Mal.