Dieser Beitrag ist auch verfügbar auf: English Italiano

Der kybernetische Ansatz

Die Schmerztherapie auf Basis der Biokybernetik zielt vor allem auf die Regulierung von metabolischen Prozessen ab. Ausgangspunkt dabei sind die elektro-metabolischen Grundlagen von biologischem Gewebe.

Was ist Kybernetik und was hat sie mit Therapie zu tun?

Der Begriff 'Kybernetik' ist ein dem Griechischen entstammendes Kunstwort (κυβερνήτης) und bedeutet so viel wie 'steuermännisch' oder 'Steuermannskunst'. Der 'Kybernetikus' war auf den Schiffen des antiken Griechenlands für die Navigation verantwortlich. Seine Aufgabe war, das Schiff – ohne GPS – auf dem kürzesten Wege von seinem Ablegehafen zu seinem Zielhafen zu führen.

In unserem heutigen Sprachgebrauch wird Kybernetik mit Informatik und KI (künstliche Intelligenz) assoziiert. So basieren zum beispiel moderne Entwicklungen in der Robotik auf den Grundsätzen der Kybernetik.

Kybernetik und Therapie

Unser Grundsatz und die fundamentale Philosophie der Luxxamed-Geräte ist es, einen Ist-Zustand zu ermitteln und – davon ausgehend – einen Soll-Zustand zu definieren. Der Weg vom Ist zum Soll, vom Edukt zum Produkt, vom Anfang bis zum Ende einer Therapie, unterliegt einer Regelstrecke und einem Regelkreis.

Die automatisierten Prozesse der Geräte stellen diesen Regelkreis dar. Unerlässlich für die Funktionsfähigkeit dieses Regelkreises – und damit auch für die unserer Geräte – ist die klare Defontion sowohl des Ist-Zustands als auch des Soll-Zustands, dem medizinischen Therapieziel.

Der Algorithmus der Luxxamed-Geräte orientiert sich an einer ständigen Rückmessung des Gewebes, um zu überprüfen, ob die automatisch gesetzten Therapieparameter den Zustand des Gewebes näher zum Ziel bringen.

Eigentlich (k)eine Schmerztherapie?

Die deutschsprachige Wikipedia (Stand 2017) definiert 'Schmerztherapie' folgendermaßen: “Unter dem Begriff Schmerztherapie werden alle therapeutischen Maßnahmen zusammengefasst, die zu einer Reduktion von Schmerz führen […] “.2

Die Weltgesundheitsorganisation WHO definiert 'Schmerztherapie' in einem Stufenschema, welches folgende Schritte umfasst:

(1) Stufe 1 – Nicht-Opioidanalgetika

(2) Stufe 2 – Niederpotente Opioidanalgetika + Nicht-Opioidanalgetika

(3) Stufe 3 – Hochpotente Opioidanalgetika + Nicht-Opioidanalgetika1

Interessant dabei ist, dass alle Maßnahmen sich über eine Unterdrückung oder Blockierung von Schmerzen definieren. Das Gros an Medikamenten sind vorläufig metabolische Blocker. Die klassische Elektrotherapie beispielsweise hat den Zweck, die Reizweiterleitung zu unterdrücken oder – im besten Falle – zu blockieren. So gesehen findet in der klassischen Schmerztherapie keinerlei Regulation oder gar Regeneration statt.

Der menschliche Körper besteht aus durchschnittlich 70 Billionen Zellen, die Gefäße, Nerven, Organe, Organsysteme usw. bilden. Dieses riesige System muss natürlich gesteuert werden. Konkret bedeutet das: Wenn ein 'kaputtes' Knie behandelt werden soll, sehen wir bei der Therapie mit dem Luxxamed nicht primär die Abweichung vom Idealfall, sondern untersuchen, welche Regulations- und Steuerungsprozesse gestört sind und zu diesen Strukturveränderungen geführt haben.

Der kybernetisch Ansatz

Aus Sicht eines Arztes:

Bei Verletzungen, Vergiftungen oder strukturellen Veränderungen sind immer verschiedene Gewebeorgane (z.B. Sehnen, Bänder, Kapseln, Gelenke, Knochen, Knochenhaut oder Muskeln) betroffen. Diese erfüllen aufgrund ihres Aufbaus jeweils unterschiedliche Funktionen und besitzen daher auch unterschiedliche Stoffwechselprozesse. Die Beherrschung dieser Stoffwechselzustände erfordert unterschiedliche Therapien, so wie wir Wärme und Kälte unterschiedlich einsetzen. Mal muss der Energieumsatz gesenkt, mal erhöht werden. Da sich während der Therapie mit fortschreitender Heilung der Zustand ändert, ändert sich auch der Stoffwechselzustand. Es bedarf also einer Art kybernetischer Stoffwechseltherapie, ähnlich der Krankengymnastik, die mit dem Therapiefortschritt erweiterte Möglichkeiten nutzt. Eine Krankheit oder Verletzung setzt sich aus verschiedenen metabolischen
Konglomeraten zusammen. Der Luxxamed kann gleichzeitig auf verschiedene Organsysteme einwirken, auch wenn diese sich in unterschiedlichen Stoffwechselzuständen befinden. Dies bedeutet, dass ein degenerativer Zustand gleichzeitig mit einem entzündlichen Zustand behandelt werden kann. Der Luxxamed hat die Fähigkeit, durch die Anwendung am Patienten zu lernen und sich so auf die unterschiedlichen Zustände einzustellen.

Dr. med. univ. Vlastimil Voracek, Facharzt für Orthopädie

Quellenangaben

[1] Bablich, H. (2017, November 7). WHO-Stufenschema [Blog]. Abgerufen 30. Oktober 2017, von http://flexikon.doccheck.com/de/WHO-Stufenschema
 
[2] Wikipedia. (2017, Oktober 23). Schmerztherapie [Enzyklopädie]. Abgerufen 30. Oktober 2017, von https://de.wikipedia.org/wiki/Schmerztherapie