Infraspinatus

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M. infraspinatus

Der M. infraspinatus ist Teil der vertikalen oder auch fundamentalen Muskelkette nach Godelieve Struyf-Denys (belgische Physiotherapeutin und Osteopathin die erstmals über Muskelketten gesprochen hat(Struyf-Denys, 1979)). Der M. infraspinatus (Unterspindelmuskel) gehört zu den vier Muskeln der Rotatorenmanschette der Schulter. Er hat seinen Ursprung am Infraspinatusfossa des Schulterblatts (Scapula) und setzt am Tuberculum majus des Humerus (Oberarmknochen) an. Die Hauptfunktionen dieses Muskels sind:
  1. Außenrotation des Humerus: Der M. infraspinatus ist maßgeblich an der Außenrotation des Oberarmes beteiligt, wenn der Arm beispielsweise angehoben wird.
  2. Stabilisation des Schultergelenks: Wie alle Muskeln der Rotatorenmanschette spielt auch der M. infraspinatus eine wichtige Rolle bei der Stabilisierung des Humeruskopfes im Glenoid (Gelenkpfanne des Schulterblatts), besonders bei Bewegungen des Armes über Schulterhöhe.
  3. Er kann auch bei der Adduktion (Heranführung des Armes zum Körper) und bei Horizontalextension des Arms beteiligt sein.

infraspinatus

Myofasziale Triggerpunkte

Myofasziale Triggerpunkte im M. infraspinatus können Schmerzen und Dysfunktionen in der Schulterregion verursachen. Diese Triggerpunkte sind kleine, palpable Verhärtungen oder Knoten im Muskelgewebe, die schmerzhaft sein können, wenn man sie drückt, und die oft Schmerzen in entfernte Körperregionen ausstrahlen (sogenannter übertragener Schmerz). Bei Aktivierung dieser Triggerpunkte im M. infraspinatus können folgende Symptome auftreten:

  1. Schmerzen im vorderen und seitlichen Schulterbereich.
  2. Schmerzen, die in den Arm ausstrahlen, insbesondere den Oberarm.
  3. Schwierigkeiten und Schmerzen bei der Außenrotation des Armes, wie beim Erreichen des Rückens oder beim Drehen des Schlüssels im Schloss.
  4. Ein stechender Schmerz, wenn man versucht, den Arm über Kopfhöhe zu heben.

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Kang et al. untersuchten in einer Studie den Effekt von Mikrostrom und Kryotherapie bei postoperativen Zuständen der Rotatorenmanschette. Ziel der Studie war es, bei Patienten, die sich einer Operation zur Rekonstruktion der Rotatorenmanschette unterzogen haben, eine frühzeitige Intervention mittels Mikrostrom und Kryotherapie durchzuführen und die Auswirkungen dieser Interventionen auf die Schmerz- und Entzündungswerte anhand der Analyse der Werte des C-reaktiven Proteins (CRP) sowie auf die Veränderungen des Muskeltonus zu untersuchen. (Kang et al., 2018, S. 37)
Die Ergebnisse zeigen, dass die Interventionsgruppe den größten Unterschied im CRP Level zeigten (p<0.05). In Betrachtung der Schultermuskulatur, zeigte der M. infraspinatus eine Tonusveränderung (p<0.05). (Kang et al., 2018, S. 39)

Quellen:

Kang, Jeong-Il; Jeong, Dae-Keun; Choi, Hyun (2018): Effects of microcurrent and cryotherapy on C-reactive protein levels and muscle tone of patients with rotator cuff reconstruction. In: J Phys Ther Sci 30 (1), S. 37–41. DOI: 10.1589/jpts.30.37.
Struyf-Denis G, Les chaines musculaires et articulaires. Paris: ICTGDS; 1979
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