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M. subclavius
Lage und Funktion des M. subclavius geben eigentlich schon einen Hinweis, dass dieser Muskel bei Störung/’Fehler‘ im posturalen System – der Körperhaltung – entsprechend Reaktionen zeigt. Stimmt die Haltung nicht, stimmt auch die Position des Schultergürtels, des Schultergelenks nicht.
Dann geht der M. subclavius reflektorisch in die Fehlfunktion. Die Bereiche des Übertragungsschmerzes sind interessant. Werden oft vom Therapeuten behandelt; aber eben auch gerne fehlinterpretiert. Bzw. gibt es auch Überschneidungen mit anderen Ausstrahlungssgebieten. Z.B. heißt es ja ‚landläufig‘, dass Schmerz/sensorische Missempfindungen im Bereich Daumen, Zeigefinger, Mittelfinger-Störungen in der HWS C7/Th1 zugeschrieben werden. Ist auch so, kann aber auch vom M. subclavius kommen.
Wahrscheinlich ist es so, dass man das auch so manches Mal nicht exakt differenzieren kann. Da sind wir dann wieder bei unserem großen Thema ‚Weg vom Symptom, hin zum System‚. Denn: ein Triggerpunkt in einem Muskel ist am Ende auch nur ein Symptom.
Diesen mehr oder weniger alleinig zu behandeln, ist eben oft zu kurz gegriffen. Man muss – wie fast immer – den Fehler im System finden.
Fehlstellungen in dieser Region können bekanntlich von anderen Körperregion kommen; ungenügende Kompensation einer Verletzung in der unteren Extremität beispielsweise. Oder (wie aktuelle Fälle zeigen) internistische/organische Ursache im Becken – massiv schwacher Beckenboden mit erheblicher Inkontinenz verursacht in diesem Fall massive Schulter-Nackenbeschwerden, u.a. auch bildhaft sichtbare Schäden an zwei Bandscheiben. Beckenboden funktionell gebessert – Beschwerden oben müssen dann nur noch begleitend mitbehandelt werden, um ein nachhaltigeres Ergebnis zu erzielen.
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