Podcast Interview Mikrostrom Neurologie

Podcast Interview Mikrostrom Neurologie

Interview mit Physiotherapeutin Inge Metag aus Kiel

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„Man muss ganz einfach wissen, was man will und was der Mikrostrom kann, dass bringt einen schnell dazu nicht mit einem festgelegten Schema zu arbeiten, sondern immer wieder aktualisierender Weise angepasst zu arbeiten“ (Inge Metag, 2020)

Solche Infos, auch im Detail beschrieben bringt die Physiotherapeutin Inge Metag auf den Punkt, wenn es um das Arbeiten mit Mikrostrom geht.

Physiotherapeutin Inge Metag konnte in der Vergangenheit in Zusammenarbeit mit einer geriatrischen Abteilung speziell das Gebiet der Neurologie mit Mikrostrom „erforschen“. Daraus entstanden ist eine Patientenbeobachtung von fast 100 Patienten in einem Zeitraum von fast drei Jahren.

Aber hören Sie selbst, was Mikrostrom in der Neurologie alles zu bieten hat.

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Transkript zum Podcast Mikrostrom Neurologie

00:00:00
Patrick Walitschek: Herzlich willkommen zu einem neuen Podcast der Luxxamed GmbH. Mein Name ist Patrick Walitschek und in dieser Woche habe ich Ihnen wieder eine ganz spannende Episode mitgebracht: Ein Interview mit Physiotherapeutin Inge Metag, die im Bereich der Neurologie speziell mit Mikrostrom schon viele Jahre sehr gute Erfahrungen gemacht hat, in der Vergangenheit auch eine Studie beziehungsweise Patientenbeobachtung von fast 100 Patienten durchgeführt hat zum Thema „Morbus Parkinson und Multiple Sklerose“. Und Inge Metag erzählt Ihnen, wie sie den Mikrostrom speziell in der Neurologie einsetzt, wie sie Mikrostrom im Allgemeinen einsetzt, was ihre Erfahrungen sind, auch speziell im Bereich von Kliniken, also im klinischen Umfeld das Ganze einzusetzen in Zusammenarbeit mit geriatrischen Abteilungen. Und das sind durchaus sehr, sehr spannende Vorgehensweisen, die sie dort beschreibt.

00:00:54
Patrick Walitschek: Dieses Interview umfasst insgesamt zwei Teile: Sie hören jetzt den ersten Teil des Interviews und ich möchte Sie da auch gar nicht länger auf die Folter spannen, denn ich glaube, was Inge aus ihrem Erfahrungsschatz der letzten Jahre von Arbeiten mit dem Clinic-Master bis zum Luxxamed an Informationen gesammelt hat, an Erfahrungen, an Vorgehensweisen auch selbst für sich und ihre Patienten entwickelt hat, ist durchaus sehr, sehr spannend. Damit möchte ich Sie jetzt gar nicht weiter auf die Folter spannen. In der nächsten Woche kommt natürlich der zweite Teil des Interviews, wo es dann eigentlich auch spezieller um die Anwendungen in der Neurologie geht, und damit sage ich jetzt: Viel Spaß mit diesem Interview!

00:01:48
Patrick Walitschek: Herzlich Willkommen Inge zu unserem Podcast rund um das Thema „Mikrostrom, Luxxamed, BCR-Therapie“ und so weiter. Freut mich sehr, dass das geklappt hat. Und ja, ich würde sagen, vielleicht kannst du dich einmal so kurz den Zuhörern vorstellen, wer du bist, wo du herkommst, was du machst, so mal grob dargelegt.

00:02:11
Inge Metag: Ja, das mache ich doch gerne. Mein Name ist Inge Metag. Ich bin in der Physiotherapie tätig, ausgebildet vor nunmehr 45 Jahren. Das heißt, ich bin im 46sten Jahr meiner Berufserfahrungen und habe durch eine lange Tätigkeit im stationären Bereich einer orthopädischen Klinik relativ schnell die allgemeine Elektrotherapie kennengelernt und mit Vertiefen der einzelnen Methoden, die da möglich sind, auch relativ schnell Anschluss an die Mikrostrom- oder Mikroreiz-Therapie bekommen und habe mich dann auch etwas mit der Geschichte beschäftigt. Nicht zuletzt deswegen, weil die Ursprünge durchaus auch im Sport, in der Sportmedizin, zu sehen sind, und ich auch relativ viel mit verletzten, verunfallten Sportlern zu tun hatte. Das war sozusagen erst mal der Einstieg.

00:03:15
Patrick Walitschek: Okay, okay, spannend. Und du bist ja in einer Klinik in Kiel. Wie, so generell, war mal für dein Verständnis der Umgang mit solchen Therapien wie Mikrostrom so sagen wir mal im Umfeld einer Klinik? Also bei den meisten sind es ja niedergelassene Praxen, inhabergeführte Praxen. Wie ist das so für dich, der Umgang mit so einer Therapieform im Bereich einer Klinik?

00:03:42
Inge Metag: Also aktuell arbeite ich in einer großen Klinik in Kiel. Wir haben sowohl den stationären Bereich als auch eine große angeschlossene physiotherapeutische Ambulanz zu versorgen. Da gibt es für uns mehrere Wege. Es ist nicht selten so, dass Patienten, die im stationären Bereich „Onkologie“, „Unfallchirurgie“, zum Teil auch „Innere Medizin“ betreut werden, durchaus Kandidaten für die Anwendung von geeigneten Mikroreizstrom-Therapien sind, die wir auf den Stationen sozusagen mit der Methode vertraut machen und natürlich auch sehen, ob es möglich ist, sie dann für die ambulante Therapie zu interessieren. Hier steht immer die Frage auch des Aufwands im Vordergrund. Nicht selten ist es so, dass Patienten, die im näheren Umfeld zur Klinik wohnen, sehr gerne nach Kenntnisnahme der Methode und auch Spüren von Effekten sich für eine ambulante Weiterbehandlung interessieren. Und auf diesem Level kommt es dann schon vor, dass Patienten wirklich bis zum Effekt, den sie erwarten, von uns ambulant betreut werden.

00:05:07
Patrick Walitschek: Okay, das heißt also, die kommen dann sozusagen zu dir dann in die Abteilung „Physikalische Therapie“ und werden dann da weiterbehandelt, kann man so sagen?

00:05:16
Inge Metag: Sie kommen in die Praxis für Physiotherapie, die sehr groß, sehr modern ist, und eben auch das gesamte Gebiet der Elektrotherapie und speziell aufwändig, weil wir gerätemäßig gut ausgelastet sind, eben der Mikroreiz-Therapie zugeführt werden.

00:05:37
Patrick Walitschek: Okay, okay. Und hast du so einen Fahrplan für dich, bei welchen Indikationen oder wo – jetzt mal so allgemein gesagt – du speziell den Mikrostrom einsetzt? Gib es das oder?

00:05:53
Inge Metag: Also es gibt bei uns so ein bisschen den roten Faden. Wir haben ein sehr dankbares Gebiet bei Patienten, die onkologisch behandelt werden, ihre Chemotherapie hinter sich haben und an den Folgen der Chemotherapie doch noch ziemlich zu tun haben. Was auch nicht immer medikamentös so optimal beeinflussbar ist. Das sind nicht selten diese Polyneuropathien, die aber wir in einem Zeitraum vom sofortigen Anschluss an die Chemotherapie bis und maximal zwei Jahre behandeln und die dann diese polyneuropathischen Beschwerden eigentlich nicht mehr haben. Dazu muss man auch sagen, dass von der Einleitung der Behandlung im stationären Bereich meistens in der ambulanten Weiterführung eine einmalige Anwendung pro Woche ausreichend ist.

00:06:54
Patrick Walitschek: Okay. Und jetzt gerade bei den postonkologischen Patienten mit den Polyneuropathien: Erhalten die noch eine andere Behandlung oder macht ihr dann tatsächlich nur Mikrostrom?

00:07:08
Inge Metag: Also, es ist durchaus unterschiedlich: Je nachdem, wie die Patienten körperlich insgesamt drauf sind, werden sie natürlich auch für ausgesuchte aktive Therapien interessiert oder interessieren sich von vornherein selber dafür, die durchaus bei uns in der großen Praxis laufen können, häufig aber auch wohnortnah von den Patienten wahrgenommen werden, sodass sie dann entweder in Kombination oder explizit zur Mikrostromtherapie zu uns in die Abteilung kommen.

00:07:42
Patrick Walitschek: Okay, das ist ein spannender Bereich. Und so der Bereich, sagen wir mal die klassischen Einsatzbereiche, wie jetzt – nehmen wir einmal Arthrose als Beispiel – oder klassische Schmerztherapiebereiche, wird es da auch eingesetzt?

00:07:58
Inge Metag: Es wird da größtenteils in der Ambulanz eingesetzt, weil die Arthrosepatienten sind gar viele, die wir zu behandeln haben. Es kommt vor, dass bei uns auch eine angeschlossene Geriatrie schon Patienten zu dieser Behandlung führt, wenn gegeben ist, dass sie die auch ambulant fortsetzen können.

00:08:22
Patrick Walitschek: Okay.

00:08:22
Inge Metag: Wir haben die Erfahrung gemacht, dass bei einem stationären Aufenthalt von zwei bis drei Wochen gerade bei den Arthrosepatienten bis hin zu Wirbelsäulenbeschwerden, Spondylarthrosen, doch schon ein ziemlich nachhaltiger Linderungseffekt und für die Patienten eben Besserungseffekt zu spüren ist, den sie in jedem Fall gerne ambulant fortsetzen wollen.

00:08:50
Patrick Walitschek: – , ja gut, das ist natürlich sehr spannend, ja. Ich erinnere mich, wir hatten mal – das ist aber schon bestimmt einige Jahre, nämlich bestimmt ganz sicher einige Jahre her, wenn nicht gar viele Jahre – hatten wir mal auch über das Thema „Rheuma“ – du hattest doch glaube ich auch mal im Bereich „Rheuma“ Patienten recht erfolgreich behandelt?

00:09:11
Inge Metag: Wir haben im Ambulanzbereich Rheumapatienten, zum Teil auch in der medizinischen Klinik. Das ist ein Bereich, der auf Wunsch der Klinik stationär weiter ausgebaut werden sollte, aber noch nicht so ist, dass es im stationären Einsatz lukrativ wäre. Das heißt, es sind vereinzelt Patienten, die wir dann auch entsprechend – ich sag mal so – anbehandeln, um sie der weiteren ambulanten Versorgung bei uns im Haus zuzuführen.

00:09:45
Patrick Walitschek: Okay.

00:09:45
Inge Metag: Da hat sich auch ein nicht geringer – kann man schon sagen – Patientenstamm aufgebaut, die aber nicht kontinuierlich betreut werden, sondern wenn sie wirklich auch mal Besserung als solche einschätzen, durchaus ein viertel, ein halbes Jahr oder auch mal ein Jahr aussetzen, um dann, wenn Beschwerden wieder etwas akuter werden, gerne die nächste Serie oder eben den nächsten Ablauf der Mikro-Therapie wahrnehmen.

00:10:14
Patrick Walitschek: Okay. Wie lange ist so eine Serie? Ist das irgendwie festgelegt bei dir?

00:10:19
Inge Metag: Also wir haben uns mal entschieden, um den Patienten auch ein fassbares Angebot zu machen, zu sagen: Der Einstieg zumindestens dann im Ambulanzbereich wird mit zehnmal empfohlen und die Erweiterung, ob sie dann sagen, sie möchten weitere zehn, oder es ist erst mal besser, oder sie möchten das gerne als Daueranwendung, die vereinbaren wir individuell.

00:10:46
Patrick Walitschek: Okay, okay. Das empfinde ich als eine sehr, sehr gute Vorgehensweise, auch eine nachvollziehbare Vorgehensweise für die Patienten auch.

00:10:56
Inge Metag: Das ist richtig so. Es gibt da – sage ich mal – auch wieder eine Methode der Anwendung, die wir in Zusammenarbeit mit Fachärzten für Neurologie, nämlich bei Multiple-Sklerose-Patienten, zumindest bei bestimmten Formen der MS, anwenden. Das ist das Entzündungs-Programm, was wir mit entsprechendem Wissen über Entzündungsherde im Gehirn oder Rückenmark oder in beiden Regionen dann mit lokaler Anwendung behandeln, das in den meisten Fällen als Daueranwendung. Hier kann es vorkommen, dass die Patienten über Jahre zur Therapie kommen, auch einmal wöchentlich, und davon berichten, dass sie also ihr Krankheitsbild weniger intensiv oder auch die Dauer von einem Schub zum anderen manchmal fast ausgesetzt erscheint. Da ist aber die Zusammenarbeit mit den Neurologen sehr wichtig, weil wir ja selber die Art und die Intensität so einer Multiplen Sklerose selber nicht einschätzen können.

00:12:09
Patrick Walitschek: Ja, ja, ja, das glaube ich. Ich glaube gerade, dass diese Zusammenarbeit, das ist so das, was mir auffällt, was durchaus auch den extremen Vorteil bringt, auch so das interdisziplinäre Zusammenarbeiten, was durchaus nochmal einen echten Mehrwert schlussendlich ja für den Patienten dann auch bringen kann. Jetzt sind wir von meinem Interviewleitfaden leicht abgewichen. Das ist aber gar nicht schlimm. Das ist auch ganz gut so. Weil ich würde gerne nochmal insoweit zurückspringen. Du hattest ja vorhin kurz etwas zu deinem Werdegang gesagt und was mich nochmal interessieren würde, was die meisten auch interessiert: Wie lange arbeitest du jetzt mit Mikrostrom generell?

00:12:48
Inge Metag: Also ich habe den Mikrostrom Ende der 80er Jahre natürlich in einer zum Heutigen gesehen sehr abgespeckten Variante kennengelernt. Das ging so etwas auf die Wurzeln der amerikanischen Erfinder der 70er Jahre zurück. Die Anfänge sind damals gewesen, die Epicondylitiden von Tennissportlern so in den Griff zu bekommen, dass sie also weder mit Medikamenten noch mit herkömmlichen Mitteln über ihre Probleme ja hinweggetäuscht wurden, die sich dann doch immer wieder darstellten, sondern die eben einem gesamten Reparatureffekt unterliegen sollten. Und da gab es standardisierte Programme, die darauf ausgerichtet waren, ganz speziell tendylosen, also Epicondylitis-Probleme zu behandeln, und da ließ sich schon absehen, dass da wahrscheinlich ein viel höheres Potenzial gegeben wäre als es die Anfänge erst vermuten ließen.

00:13:56
Patrick Walitschek: Okay, also kann man zusammenfassend quasi sagen: Du hast also schon durchaus viele, viele Jahrzehnte Erfahrung auch in dem Bereich der Mikrostromtherapie?

00:14:08
Inge Metag: Das ist richtig. Ich habe viel von der Entwicklung gesehen, natürlich auch von den Versuchen der Elektrotherapie-Gerätebauer um sich da auch ein bisschen zu etablieren, wo man aber sagen muss, das ist nach wie vor so, dass in so einem großen Kompaktgerät ein kleiner Part ist, der eigentlich das, was das Anliegen der Mikroströme betrifft, überhaupt nicht abdeckt.

00:14:34
Patrick Walitschek: Ja, das ist auch so mein Erfahrungswert dahinter. Das ist immer so eine lustige Frage: Was würdest du jemandem sagen, wenn er – sagen wir mal – die Behauptung aufstellen würde, Mikrostrom wirkt ja gar nicht oder funktioniert nicht. Was würdest du dem kurz und knapp sagen?

00:14:55
Inge Metag: Also ich vergleiche es immer gerne mit der Notwendigkeit eines Herzschrittmachers: Das ist ja so gut wie allen Menschen geläufig. Meistens kennen sie auch jemand, der einen Herzschrittmacher hat, und ich frage dann: „Spüren Sie den Herzschrittmacher?“ Da kommt sofort ein „Nein“. Oder es kommt die Antwort: „Ich spüre, dass das, was mich vorher irritiert, gestört oder auch krank gemacht hat, so nicht mehr vorhanden ist“, und das ziehe ich in den Vergleich, dass ich sage: „Es gibt viel mehr körpereigene Strömchen als vergleichsweise Herz- oder Hirnströme. Und es gibt da eben, ähnlich wie mit dem Herzschrittmacher, die Regulation in einen möglichst physiologischen oder normalen Bereich“.

00:15:41
Patrick Walitschek: Ja, ja, das ist ein sehr schöner Vergleich. Ja, absolut. Was auch immer gern Anwender so fragen, jetzt sei es im Internet, im Forum oder so auch auf Seminaren und Fortbildungen. Die Frage oder nicht, es ist keine direkte Frage, es ist eigentlich mehr so ein Wunsch, so ein Wunsch nach einem Kochbuch, nach einem Kochbuch der Elektrodenanlagen. Also sprich, du hast einen Kniepatienten mit der Indikation XY und da möchtest du wissen, da möchten alle ein Bild haben, wie soll ich dort anlegen und dann das Gleiche für den Rückenpatienten und so weiter. Was sagst du generell zu dieser, ich nenne das mal die „Copy-and-Paste-Methode“ im Umgang eben mit Mikrostrom?

00:16:22
Inge Metag: Also ich verwahre mich selber bei meinen eigenen Anwendungen da irgendwie Standards zu empfehlen. Entscheidend ist eigentlich immer, was mir der Patient, der Kunde für die aktuelle Anwendung sagt, oder was er im Unterschied zu einer vorherigen Anwendung jetzt als anders, besser, wie auch immer empfindet. Das heißt, es kommt ganz schnell vor, wenn ein Problem mit Mikrostrom behandelt wird und in den Hintergrund gerät, dass dann Ansagen kommen: „Also ich habe gar nicht gedacht, dass ich jetzt die Stelle so merke, die war vorher doch gar nicht so“. Da bin ich schon weg von der Standardanlage. Es ist einfach die Kommunikation mit dem Patienten, die mich da die optimale Anlage aussuchen lässt und nicht wo ich sage: „Ich habe einmal so angefangen und ziehe das jetzt für eine bestimmte Anzahl von Behandlungen so durch“. Man muss ganz einfach wissen, was man will und was der Strom kann. Und das bringt einen auch schnell dazu, nicht mit einem festgelegten Programm, sondern immer wieder in aktualisierender Weise angepasst zu arbeiten.

00:17:35
Patrick Walitschek: Ja, absolut. Das ist hervorragend gesagt. Das ist auch so das, was ich immer probiere dann weiterzugeben, weil das ist eben, ich weiß nicht, woher das kommt, aber es ist tatsächlich so, ich sag mal, so ein Dogma, immer nach einem Dogma zu behandeln, finde ich ich ganz interessant und genau, was du gesagt hast, wenn man eben die Ziele setzt, ja, für das Ziel der Behandlung den jetzt situativen Zustand nimmt und daraus die Zielsetzung für die jetzig aktuelle Therapie nimmt und natürlich in Kommunikation mit dem Patienten das auch macht, dann glaube ich, ist das der optimale Weg. Das ist ja im Prinzip das auch, was du gesagt hast, ja.

00:18:13
Inge Metag: Es ist ein bisschen in der Vorgeschichte, sage ich mal, bei vielen die Elektrotherapie als Fachgebiet ziemlich stiefmütterlich untergekommen und ich kenne auch von gestandenen Kollegen die Ansage: „Ja, ich will ja nur wissen, wie es wirkt und wo ich hinkleben muss. Und dann stelle ich zehn Minuten ein und dann läuft das“, und das ist schwierig aus den Köpfen herauszukriegen.

00:18:41
Patrick Walitschek: Ja, das glaube ich auch. Ich denke mal, dass hängt dann auch immer so ein bisschen mit der Ausbildung zusammen. Es gibt auch das krasse Gegenteil. Es gibt natürlich – ich sag es mal so – die krassen Osteopathen, die dann probieren, die wildesten Sachen zu machen, was auch funktioniert. Ich sage immer, beim Mikrostrom ist das wie mit den Wegen nach Rom: Jeder geht so seinen eigenen Weg und kommt dann auch zum Ziel. Nur eben dieses dogmatische Vorgehen glaube ich, dass ist das schlechteste, was man machen kann. Das ist zumindest in meinem Empfinden so.

00:19:10
Inge Metag: Es mag sein, dass durch die Osteopathie die ganze Denkweise ein bisschen anders beeinflusst wird oder auch der Weg zur Kreativität – ohne dass man jetzt ins Blaue hinein therapiert – gegeben ist, und dass diejenigen, die sich mit Osteopathie beschäftigt haben auch dann viel mehr in den Vordergrund stellen: „Warum kann ich das nicht so oder so machen oder warum probiere ich das nicht so oder so?“ Ich selber kann bei der Osteopathie nicht mitreden, also ich bin da weder geschult, noch habe ich da Parallelen zu meiner Mikrostrombehandlung, aber ich denke, die Denkweise des Herangehens ist bei mir schon identisch mit den so geschulten Kollegen.

00:19:57
Patrick Walitschek: Ja, das ist sehr gut. Ja, jetzt sind wir quasi wieder in meinem Fragen-Antworten-Fluss drinne, dass ich so ein bisschen den Überblick behalte. Ich denke auch, wir sind jetzt von der Zeit her so, dass ich dann wahrscheinlich hier an dieser Stelle beim Schneiden einen Cut machen werde und das Ganze dann mindestens in zwei Episoden aufteile, und dann würde ich nämlich jetzt auch gerne mal den Umstieg machen speziell so auf das Thema – da bist du ja auch sozusagen die Expertin, wenn ich das so sagen darf? – nämlich auf das Thema „Mikrostrom und Neurologie“.

00:20:33
Patrick Walitschek: Das war nun der erste Teil des Interviews mit Physiotherapeutin Inge Metag, und in der nächsten Woche kommt dann der zweite und letzte Teil des Interviews, wo es wie gesagt, spezieller und tiefer in die Erfahrungen und in die Vorgehensweise mit Mikrostrom mit Luxxamed im Bereich der Neurologie geht. In diesem Sinne danke ich Ihnen für das Einschalten und wie gewohnt der Hinweis beziehungsweise die Bitte: Bewerten Sie uns auf „Apple Podcast“ oder wo auch immer Sie uns hören. Wenn Sie Fragen haben, finden Sie alle Kontaktdaten in den Shownotes beziehungsweise auf unserer Internetseite www.luxxamed.de. Wenn Sie Kritik haben oder auch Themenvorschläge für einen weiteren Podcast, weitere Episoden, vielleicht auch selber an einem Podcast-Interview teilnehmen möchten, auch dann sehr, sehr gerne: Schreiben Sie uns, kontaktieren Sie uns. Auch über die sozialen Medien „Instagram“, „Facebook“, „Twitter“ und Co. sind wir zu finden. Und in diesem Sinne sage ich vielen, vielen Dank und bis in die nächste Woche.